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D-Link NAS: Das OS im Detail
Sehr günstig fallen die NAS-Server von D-Link aus. Sie bieten laut Hersteller trotzdem eine „elegante Lösung, um Dateien zu verwalten“. Ob das stimmt oder ob unter dem niedrigen Preispunkt nicht doch das eine oder andere Feature leiden muss, zeigt unser ausführlicher Test des Betriebssystems von D-Link NAS-Servern!
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Letzte Aktualisierung am 28.10.2024 um 07:47 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Einrichtung von D-Link NAS
Wie die allermeisten anderen NAS-Geräte (Affiliate Link) greifen Sie auch auf das D-Link OS über den Webbrowser zu. Nach dem Login sehen Sie den Desktop, der in die Sektionen Home, Anwendungen und Management unterteilt ist. Praktisch: Auf der rechten Seite befindet sich ein Aktivitätsprotokoll. Sie sehen daher direkt nach dem Login, ob sich andere Personen eingeloggt haben. Das kann praktisch sein, wenn Sie das Gerät in einem privaten Haushalt betreiben und beispielsweise kontrollieren wollen, ob die Kinder wirklich im Bett waren oder nicht doch noch Serien und Filme gestreamt haben.
Auf der optisch etwas tristen Oberfläche sollten Sie sich sofort zurechtfinden können. Falls nicht: Das D-Link OS bringt einen Setup-Wizard mit. Unter Management können Sie diesen starten und wichtige Einstellungen von einem Assistenten geleitet vornehmen. Fortgeschrittene Anwender benötigen dieses Feature nicht. Bereits hier zeigt sich jedoch, dass sich das D-Link OS und auch die NAS-Server des Unternehmens an Einsteiger richten (was letztendlich auch vom Preis reflektiert wird). Das Unternehmen selbst sieht die eigene Produktreihe sowohl im privaten Bereich als auch in kleineren Unternehmen.
Umfangreiches Monitoring
Das D-Link OS bringt von Haus aus alles mit, was Sie für die Überwachung des Systems benötigen:
- In der Sektion des Disk-Managements sehen Sie die eingebauten Festplatten ebenso wie deren Zustand. Ebenfalls können Sie diverse RAID-Level konfigurieren oder sich über den verbrauchten Speicherplatz informieren. D-Link OS zeigt hier recht präzise an, ob eventuell in Zukunft Ausfälle von Festplatten drohen. Regelmäßige S.M.A.R.T.-Tests helfen dem System dabei, die Festplatten zu überwachen: Achtung: Gerade die günstigeren D-Link NAS-Server unterstützen nur recht kleine Festplattengrößen. Schauen Sie hier vor dem Kauf genau hin.
- Das Account-Management bringt die üblichen Funktionen mit. Hier regeln Sie, wer auf welche Ordner zugreifen darf und was die Person in diesen Ordnern anstellen darf. Anwender lassen sich auch in Gruppen einteilen, damit die Verwaltung größerer Nutzergruppen etwas flotter von der Hand geht. Mitarbeiter im Unternehmen oder auch Kinder zu Hause lassen sich so mit einigen Mausklicks die notwendigen Berechtigungen geben. Das geht übrigens auch über die Cloud (darauf kommen wir später zu sprechen).
- Die Systemeinstellungen sowie dessen Status können Sie in D-Link OS ebenfalls weitreichend konfigurieren. Besonders ausgefallene Funktionen dürfen Sie hier nicht erwarten. Informationen bekommen Sie vor allem über Aspekte wie die CPU- oder RAM-Auslastung.
Auffällig bei allen Settings ist die Tatsache, dass sich D-Link OS über die Auswirkungen der Funktionen sehr bedeckt hält. Verwenden Sie den bereits erwähnten Setup-Wizard nicht, sollten Sie schon genau wissen, was Sie tun. Produkte von Synology oder QNAP etwa helfen dem Anwender bei den meisten Einstellungen weiter (à la „Mit dieser Option können Sie…“).
Medienstreaming über D-Link OS
Eine kleine Achillesferse besitzt D-Link OS in diesem Bereich:
- Streaming an andere Geräte ist nur über DLNA-fähige Geräte möglich. Das muss nicht unbedingt schlimm sein. Gerade Audioinhalte und Fotos können Sie damit an Notebooks, PCs, Fernseher und andere Geräte weiterleiten, ein Problem sollten Sie damit nicht haben. Bei Serien, Filmen und anderen Videos könnte es jedoch zu Schwierigkeiten kommen, wenn Ihr Fernseher den geforderten Codec nicht unterstützt. DTS-Sound etwa entfällt auf den meisten Fernsehern aufgrund der Lizenzgebühren. Videostreaming wird daher an Fernseher in den meisten Fällen nur möglich sein, wenn Sie einen weit verbreiteten, „einfachen“ Codec verwenden.
- Einen HDMI-Ausgang finden Sie bei diesen Geräten ebenfalls nicht vor. Dies würde das Problem des NAS-Servers beheben, wenn dieser auch gleichzeitig ein Medienplayer wäre. Daten landen daher immer via WLAN oder LAN-Kabel auf anderen Geräten.
Plex stellt keine offizielle Version des eigenen Medienservers zur Verfügung. Es gibt von der Community zusammengestellte Add-ons, die Plex auch auf D-Link OS lauffähig machen – aber dabei handelt es sich, wie gesagt, um Bastellösungen. Für die meisten Haushalte kommen D-Link NAS-Server und deren OS daher vor allem in Frage, wenn Sie nicht zu viele Videoinhalte streamen möchten (oder einen Medienplayer mit Anwendungen wie Kodi zwischen Fernseher und NAS-Server schalten).
Fernzugriff auf D-Link-Server
Die üblichen Datenübertragungsprotokolle und auch VPN-Verbindungen unterstützt D-Link OS. Wer sich die Mühe nicht machen möchte, nutzt die hauseigene Cloud. Der Hersteller bezeichnet diese Technik als mydlink. Dazu richten Sie sich ein Konto bei dem Service ein und loggen sich anschließend über das mydlink-Portal auf Ihrem NAS-Server (Affiliate Link) ein. Viel einfacher kann es für Anfänger nicht mehr sein.
Die Funktionen fallen wie erwartet aus: Sie können Daten herunter- und hochladen, Ihre Verzeichnisse verwalten, Benutzerrechte ändern (vorausgesetzt, Sie loggen sich mit einem Konto mit Admin-Rechten ein) oder auch den Status des NAS-Servers überprüfen. Theoretisch könnten Sie auch Inhalte wie Musik streamen, dafür müssen allerdings die beiden verwendeten Internetverbindungen mitspielen. Auch Videostreaming ist möglich, dafür benötigen Sie aber noch einmal deutlich mehr Uploadgeschwindigkeit.
Praktisch ist in jedem Fall die Smartphone-Funktionalität. Für iOS und Android stehen entsprechende Apps bereit, mit denen Sie ebenfalls Medien aller Art streamen können. Vorteilhaft für Besitzer von Smartphones mit einem begrenzten Speicherplatz ist auch der mobile Upload von Daten unterwegs. Urlaubsfotos landen dann vom Hotel-WLAN auf dem NAS-Server und der Speicherplatz ist wieder für Daten nutzbar.
D-Link-OS als Unternehmenslösungen
Auch im gewerblichen Bereich ist D-Link aktiv, weshalb wir kurz auf diese Geräte eingehen möchten. Die NAS-Server dienen gleichzeitig als iSCSI-Lösung und bieten nützliche Funktionen wie die Erstellung von Snapshops, die Datenreplikation auf anderen NAS-Servern des Unternehmens oder die permanente, hardwaregestützte Verschlüsselung von Daten. Daten lassen sich über zahlreiche verschiedene Backup-Routinen sichern und über Hotswap-Fähigkeit wechseln Sie Festplatten sehr schnell aus. Durch die Rackmount-Dimensionen lassen sich diese D-Link NAS-Server auch einfach in größere Serverstrukturen einfügen.
Die zahlreichen Funktionen würden auch im Privatbereich Spaß machen, der hohe Anschaffungspreis steht dieser Investition jedoch im Wege. Suchen Sie nach einer Lösung für ein größeres Unternehmen, stellen Ihnen D-Link und das passende Betriebssystem jedoch eine interessante Option bereit.
Backups durch D-Link OS
Zurück zum Privatbereich: D-Link OS unterstützt im Auslieferungsbereich nur einfache Backup-Lösungen. Wahlweise können Sie natürlich von Hand Daten sichern. Möchten Sie jedoch automatisierte Anwendungen verwenden, hilft nur ein Blick in das App-Center. Dort laden Sie sich Backup-Programme (und zahlreiche weitere Apps) herunter, um dadurch Ihre Daten zu sichern. Sie können diese Backups automatisch ausführen lassen (etwa jeden Montag um 8:00 Uhr morgens), alternativ legen Sie einfach selbst ein Datenziel fest und beginnen mit der Sicherung.
Als Ziele lassen sich externe Festplatten ebenso auswählen wie andere Festplatten im NAS-Server (es sei denn, ein bestimmter RAID-Verbund verhindert die Sicherung). Achtung: Viele D-Link NAS-Server verfügen nur über USB 2.0-Anschlüsse. Bei einem Backup auf externe Festplatten werden Sie daher eine sehr lange Zeit warten müssen, bis die Daten wirklich auf der Festplatte (Affiliate Link) angekommen sind. Halten Sie sich beim Kauf daher unbedingt an Geräte mit USB 3.0-Port, um den Transfer drastisch zu beschleunigen.
Sie sehen: Herausragende Funktionen bietet das D-Link OS nicht und auch die NAS-Server (Affiliate Link) des Unternehmens können keine speziellen Akzente setzen. Nichtsdestotrotz handelt es sich um empfehlenswerte Geräte. Besonders, wenn Sie die Geräte „nur“ als Datenverteiler in einem Netzwerk verwenden möchten, sind sowohl die NAS-Server als auch das Betriebssystem dafür gut geeignet. Für die Nutzung als Medienstreamer zu Hause kommen Sie um die Anschaffung eines Medienplayers mit Plex oder Kodi wahrscheinlich nicht herum, wenn Sie Filme und Serien übertragen möchten.