USV am NAS-System: notwendige Technik oder übervorsichtige Anschaffung?

USV für NAS - Bild: © Depositphotos.com/vetkit (Vitaliy Kytayko)

Ein NAS-Server macht erst dann Sinn, wenn er permanent zur Verfügung steht und sich um die Aufgaben kümmert, die Sie dem Gerät zugewiesen haben. Gegen höhere Gewalt sind aber auch Sie machtlos – oder? Mit einer Unterbrechungsfreien Stromversorgung (kurz: USV) können Sie sich gegen plötzliche Stromausfälle absichern und im schlimmsten Fall einem Datenverlust vorbeugen. Nutzung und Installation bewegen sich dabei auf einem Niveau, das auch Einsteiger nicht überfordert.

Wozu dient eine USV?

Diese Geräte sind je nach Kapazität und Funktionsumfang mehr oder weniger große Kästen, die Sie direkt an NAS-Server anschließen können. Stellen Sie sich eine USV am besten wie einen Puffer vor, der auf eine von zwei möglichen Varianten mit Ihrem NAS-Server interagiert:

  1. Einige USVs springen dann ein, wenn der Strom aus der Steckdose ausbleibt. Durch einen Akku im Inneren der USV wird der NAS-Server für einen bestimmten Zeitraum weiter mit Strom versorgt. Da diese Server in der Regel recht wenig Strom verbrauchen, können Sie die meisten kurzfristigen Stromausfälle mit einer USV problemlos überbrücken.
  2. Andere Modelle liefern permanent Strom und sind praktisch zwischen Steckdose und NAS-Server geschaltet. Mögliche Spannungsschwankungen (Blitzschlag & Co.) federn diese USVs ab. Zusätzlich befindet sich darin ebenfalls ein Akku. Der durchschnittliche Anwender wird bei der alltäglichen Nutzung also keine großen Unterschiede bemerken.

Wie lange eine USV den Stromausfall überbrücken kann, hängt stark von der Kapazität des Modells und dem Strombedarf des NAS-Servers ab. Von wenigen Minuten bis hin zu über einer halben Stunde ist alles denkbar.

Sinn und Zweck einer USV ist es vor allem, Ihnen Zeit zu geben, Ihre Daten zu sichern. Vielleicht führen Sie gerade einen großen Datentransfer durch und kopieren Ihre Daten nicht, sondern verschieben Sie nur von einem Computer auf Ihren NAS-Server. Fällt plötzlich der Strom aus, besteht eine recht hohe Chance, dass diese Daten den digitalen Tod sterben. Ist die Stromversorgung nach wie vor durch die USV sichergestellt, bleibt Ihnen genügend Zeit, die Operation entweder abzubrechen oder abzuschließen und die Geräte anschließend ordnungsgemäß herunterzufahren.

Nutzung der USV mit Ihrem NAS-Server

Die Einrichtung dieser Geräte ist nicht besonders kompliziert, allerdings kann die Suche nach einem geeigneten Aufstellungsort schwierig sein. Insbesondere teurere Modelle mit hohen Kapazitäten benötigen häufig eine deutlich wahrnehmbare Kühlung. Betreiben Sie beispielsweise einen praktisch lautlosen NAS-Server im Schlafzimmer in einem Schrank und möchten jetzt eine USV danebenstellen, könnte das Betriebsgeräusch viel zu laut für eine angenehme Nachtruhe sein.

Haben Sie einen passenden Ort gefunden, ist die Nutzung jedoch sehr simpel. Verbinden Sie den NAS-Server mit einer Steckdose der USV – fertig. Es handelt sich um eine Technologie, die typisch „idiotensicher“ ist. Beim Einkaufen können Sie höchstens den Fehler machen, ein zu schwach dimensioniertes Modell zu erwerben, das nur eine zu kurze Überbrückung des Stromausfalls bietet. Daher gilt im Zweifelsfall: Kaufen Sie lieber ein zu starkes Gerät als eine praktisch nutzlose USV.

Selbst aktiv werden müssen Sie übrigens nicht: Verbinden Sie die USV mit dem NAS-Server, wird ersteres Gerät die ganze „Arbeit“ übernehmen. Sie müssen keinen Knopf drücken oder einen Befehl geben, wenn es zu einem Stromausfall kommen sollte.

Kontrolle der USV über den PC

Normalerweise sind USVs mit einem kleinen Display ausgestattet, das Ihnen Informationen über den Zustand des Geräts mitteilt. Teurere Modelle lassen sich auch den Anschluss über die USB-Schnittstelle gefallen. Verbinden Sie am besten einen PC oder ein Notebook darüber mit der USV. So können Sie deutlich mehr Informationen über den Zustand der USV und wichtige Werte gewinnen, wenn der Gerätehersteller mit einer passenden Software vorgesorgt hat. Letztendlich kommen diese Informationen auch Ihrem NAS-Server zugute.

USV nur für den NAS-Server?

Theoretisch könnten Sie an eine USV auch zahlreiche weitere Geräte hängen. Bedenken Sie jedoch: Je mehr Verbraucher mit einer USV verbunden sind, desto kürzer fällt die Zeit aus, die Sie nach einem Stromausfall überbrücken können. Machen Sie sich daher einige Gedanken beim Aufbau: NAS-Server und der PC, mit dem Sie vorrangig mit dem NAS-System kommunizieren, sollten beispielsweise an die USV geklemmt werden. Die Soundbar, die am PC für tollen Klang sorgt, ist jedoch nicht gerade lebenswichtig – ergo hat sie an einer USV auch nichts zu suchen.

Sorgenfreies NAS? Kein Problem mit einer USV – fast

Wie Sie bemerkt haben, hat eine USV zahlreiche Vorteile, aber kaum nennenswerte Nachteile. Wir möchten allerdings noch zu bedenken geben, dass es sich nicht um eine Anschaffung für die Ewigkeit handelt. Ebenso wie bei Geräten wie Notebooks oder Smartphones wird der Akku mit zunehmender Nutzungsdauer immer schwächer. Die Kapazität sinkt und damit auch die Dauer, welche die USV-Akkus stromlos überbrücken. Rechnen Sie also je nach Nutzungsintensität damit, die USV in Abständen von einigen Jahren erneuern zu müssen (ein weiterer Grund, warum Sie so wenige Geräte wie möglich daran anschließen sollten!).

Nutzen Sie das NAS-System auch beruflich oder speichern Sie darauf vielleicht Daten mit einem hohen ideellen Wert, ist die Anschaffung aber in jedem Fall sinnvoll. Die geringen Kosten für ein solches Gerät sind deutlich leichter zu tragen als ein großer Datenverlust durch einen Stromverlust im ungünstigen Moment.

Eine Auswahl an USV Geräten finden Sie hier:

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Letzte Aktualisierung am 18.03.2024 um 11:09 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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1 Gedanke zu „USV am NAS-System: notwendige Technik oder übervorsichtige Anschaffung?“

  1. Und das die USV die NAS automatisch runter- und wieder hochfährt passiert dann automatisch oder wie? Eine USV ist nicht dafür da einen gesamten Stromausfall zu überbrücken. Sie soll dafür sorgen das die Geräte ordnungsgemäß Heruntergefahren werden und so Datenverlust ausgeschlossen werden kann.

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