ASUSTOR ist im Bereich der NAS-Systeme zwar kein ganz so großes Licht wie Synology & Co. Trotzdem lohnt sich ein Blick auf die Geräte des Herstellers sowie das dazu passende Betriebssystem namens ASUSTOR Data Master- oder kurz: ADM. Aktuell ist derzeit (Stand: Anfang 2017) Version 2.6 des Betriebssystems. Dieser Artikel erklärt die Funktionen von ADM daher anhand dieser Version und zeigt Ihnen, wie Sie NAS-Server des Unternehmens zu Hause und in kleineren Büros einsetzen können.
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Letzte Aktualisierung am 25.09.2024 um 20:02 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Inhaltsverzeichnis
Bekannte Oberfläche für NAS-Kenner
ADM präsentiert sich in Version 2.6 ganz ähnliche wie verwandte Betriebssysteme von QNAP oder Synology. Nach der anfänglichen Einrichtung eines Accounts gelangen Sie auf den Desktop. Dort bekommen Sie Zugriff auf die Systemeinstellungen, einen Hardwaremonitor, Backup-Software, das App-Center und vieles mehr.
Grundsätzlich lassen sich alle Programme mit der Maus bedienen, die Navigation durch Shell-Menüs mit kryptischen Benutzereingaben bleibt dem Käufer eines ASUSTOR-NAS (Affiliate Link) erspart. Eine eigenständige Applikation verbirgt sich hinter ADM ebenfalls nicht: Die Oberfläche rufen Sie, wie bei allen modernen NAS-Systemen, über den Browser auf. Dem Gerät ist es daher auch egal, ob Sie es von Windows, macOS, Linux oder anderen Betriebssystemen aufrufen: Alle Funktionen stehen jederzeit in vollem Umfang bereit. (Ausnahmen sind natürlich bestimmte Datentransferprotokolle, die es beispielsweise nur für Windows oder macOS gibt.)
Erste Schritte mit ADM
Zu Beginn kann es nicht schaden, den Storage Master aufzurufen: Dort sehen Sie, welche Festplatten Sie installiert haben, wie viel Speicherplatz noch frei ist und um welche Modelle es sich überhaupt handelt. Gleichzeitig legen Sie hier, falls gewünscht, RAID-Levels fest. Zusätzlich bekommen Sie hier Zugriff auf die iSCSI-Oberfläche. Ob dies im privaten Umfeld eine Rolle spielt, ist vielleicht fraglich. Nutzen Sie jedoch iSCSI-LUNs vielleicht in einem kleinen Unternehmen, können Ihnen NAS-Server von ASUSTOR dabei ebenfalls helfen.
Ebenso wichtig sind die Einstellungen. ADM ist hier sehr ausführlich und lässt Sie fast alles bestimmen, was das Gerät hergibt. Von der Helligkeit der LEDs an der Frontseite oder auch die Lautstärke der Lüfter über VPN-Zugänge bis zu WLAN (das über einen USB-Adapter möglich ist) und Einstellungen für den Papierkorb, sofern gewünscht, können Sie hier praktisch alles anpassen. Falls nötig, setzen Sie den NAS-Server hier auch auf die Werkseinstellungen zurück. ADM beherrscht auch den Export der Systemeinstellungen, sodass Sie nach einem Reset nicht viel Zeit bei der Neukonfiguration verlieren.
Weiterhin werden Sie wahrscheinlich Nutzerrechte bearbeiten wollen. Hier folgt ADM ebenfalls den etablierten Standards: Auf geteilte Ordner greifen aller Nutzer zu, die Zugang zum NAS haben. Gleichzeitig können Sie auch einzelne Gruppen oder Domänen erstellen, um nur diesen Personen Zugang zu einem bestimmten Bereich des NAS zu geben. Auch in kleinen Unternehmen können Sie eines der diversen ASUSTOR-NAS-Geräte somit sinnvoll verwenden.
Gleichbleibend einfach über alle NAS-Server und deren Betriebssysteme hinweg ist der Dateimanager. Bei ADM heißt er File Explorer und gewährt Ihnen Zugriff auf alle Ordner auf den Festplatten. Hier pinnen Sie bei Bedarf Favoriten an, richten einen Papierkorb ein und greifen auch auf Ihren eigenen Computer zu. So können Sie Daten via Drag & Drop kopieren und ablegen. Möchten Sie eine bestimmte Datei mit anderen Personen teilen, können Sie hier einen Weblink erstellen lassen.
Was kann ADM?
Das hängt in erster Linie davon ab, welche zusätzlichen Programme Sie installieren. Wie bei QNAP oder Synology gibt es auch hier ein App-Center, wo diverse Anwendungen zur Auswahl bereitstehen. Professionelle Anwender freuen sich etwa über WebDAV-Services oder die Einrichtung eines Web-Servers, auch Backups über einen rsync-Server sind hier zugänglich. Der durchschnittliche Anwender wird das App-Center aber voraussichtlich für die unterschiedlichen Medien-Anwendungen verwenden.
So gibt es beispielsweise Plex auch für ASUSTOR-Geräte (Affiliate Link). Ein (eventuell großer) Pluspunkt ist außerdem die Tatsache, dass viele ASUSTOR-Server einen HDMI-Ausgang mitbringen. Sie könnten also den Server beispielsweise in ausreichender Nähe des Fernsehers installieren und diesen via HDMI-Kabel mit dem Server verbinden. ADM bietet bestimmte Applikationen, die für diesen Einsatzzweck gut geeignet sind. Beispielsweise greifen Sie auf YouTube mit einer eigenen App zu, erkunden die ZDF-Mediathek oder verwenden Kodi (ehemals XBMC) für die Verwaltung von Mediensammlungen. Chrome steht als Browser bereit, damit Sie auch am Fernseher surfen können. Sofern Sie eine Infrarotfernbedienung verwenden, können Sie viele dieser Aufgaben auch ohne Maus und Tastatur erledigen.
[alert style=“warning“]Bedenken Sie: Für die Wiedergabe von Filmmaterial muss der Server auch über eine ausreichende Leistung verfügen. 4K-Videos mit hoher Bitrate stellen hohe Anforderungen an die Dekodierung, sodass Sie unbedingt einen entsprechend leistungsfähigen (und teuren) ADM-Server benötigen.[/alert]
ADM beherrscht im Bereich der Medien einige zusätzliche Tricks. So können Sie beispielsweise YouTube-Videolinks in die Download-App einbinden. Anschließend startet der Download in einen vordefinierten Ordner, von wo aus Sie etwa über Plex oder Kodi diese Inhalte ansehen können.
Bedenken Sie jedoch, dass ein NAS-Server einen vollwertigen Medienplayer nur bedingt ersetzen kann. Beispielsweise lässt die Updatefrequenz der App-Hersteller zu wünschen übrig, sodass Sie auch bei verbreiteten Programmen (wie etwa für die erwähnte ZDF-Mediathek) hier und da über kleine Bugs stolpern werden.
Backups mit ADM
Eine interessante Technik verbirgt sich auch im MyArchive-System: Diese Backup-Variante lässt Sie eine oder mehrere Laufwerke als MyArchive-Bay definieren. Die Festplatte, die dort eingebaut ist, dient dann als Backup-Medium. Mit passender Backup-Software könnten Sie jetzt etwa bestimmte Datensätze auf diese Festplatte kopieren. Innerhalb der Oberfläche des Storage Managers finden Sie nun einen Eject-Button und können diese Festplatte einfach aus dem Einschub entfernen und mitnehmen. Der NAS-Server selbst kann dabei ruhig weiterlaufen.
Von besonderem Vorteil ist diese Technik, wenn Sie mehrere NAS-Server von ASUSTOR in Verwendung haben – wie vielleicht zu Hause und im Büro. Bei der Arbeit können Sie wichtige Daten auf die Festplatte kopieren, diese entnehmen und dann zu Hause in Ihren eigenen NAS-Server einsetzen und weiter mit den Daten arbeiten. Gleichzeitig ist es eine bequeme Möglichkeit, Backups zu erstellen, die nicht an ein Netzwerk angeschlossen sind und daher sicherer lagern als verbundene Festplatten. Zusätzlich sind diese „Offline-Festplatten“ seltener im Betrieb und daher länger haltbar.
Ohnehin fallen die Backup-Möglichkeiten von ADM raffiniert aus: Interne Backups auf Festplatten sind ebenso möglich wie externe Varianten auf Festplatten oder USB-Sticks. Auf Wunsch lagern die NAS-Server von ASUSTOR (Affiliate Link) Daten auch zu diversen Cloudanbietern aus. Dies schließt nicht nur typische Produkte für Endkunden à la OneDrive ein, sondern auch S3-Services von Amazon. Bedenken Sie jedoch, dass der Upload von Datensammlungen mit einem Umfang von mehreren Terabyte bei einer durchschnittlichen Internetverbindung in Deutschland eine halbe Ewigkeit dauern würde…
Externer Zugriff auf ADM
Sie können auch von unterwegs auf einen Server mit ADM zugreifen. Auch steht die Möglichkeit offen, einen FTP-Server einzurichten und anderen Personen Zugang zu bestimmten Bereichen des Servers zu gewähren. Benutzen Sie häufig Ihr Smartphone, hat ASUSTOR darauf ebenfalls eine Antwort: Für Android und iOS bietet das Unternehmen diverse Apps an, die Ihnen vor allem bei der Verwaltung und Nutzung der Mediensammlung helfen.
Sie können beispielsweise Fotoalben ansehen, Ihre Musik streamen oder auch ganz gewöhnliche Daten herunterladen. Praktisch für Hausbesitzer: Eine IP-Kamera, die mit dem NAS-Server verbunden ist, dürfen Sie mit der passenden App auch von unterwegs steuern und ansehen. Auch Screenshots können Sie auf diese Weise erstellen. Die notwendigen Apps finden Sie im Google Play Store oder im App Store von Apple. Sie fangen alle mit den Buchstaben „Ai“ an und heißen etwa „AiMusic“, „AiDownload“ und dergleichen mehr. Für Windows 10 Mobile gibt es derzeit keine vergleichbaren Apps.
Wer steckt hinter ASUSTOR?
Der Mutterkonzern hinter ASUSTOR ist ASUS.
ASUS ist ein taiwanesisches multinationales Unternehmen für Computer- und Telefonhardware und Elektronik mit Hauptsitz in Taiwan. Zu seinen Produkten gehören Desktop-Computer, Laptops, Netbooks, Mobiltelefone, Netzwerkgeräte, Monitore, Wi-Fi-Router, Projektoren, Motherboards, Grafikkarten, optische Speicher, Multimedia-Produkte, Peripheriegeräte, Wearables, Server, Workstations und Tablet-PCs. Das Unternehmen ist auch ein Originalgerätehersteller (OEM).
Asus ist der fünftgrößte PC-Anbieter der Welt, gemessen an den Verkaufszahlen (Stand Januar 2021).
Das 2011 gegründete Unternehmen ASUSTOR Inc. entstand durch eine Direktinvestition von ASUSTeK Computer Inc. Der Markenname ASUSTOR wurde als Portmanteau von „ASUS“ und „Storage“ geschaffen. ASUSTOR ist ein führender Innovator und Anbieter von privaten Cloud-Speicher- (Network Attached Storage) und Videoüberwachungslösungen (Netzwerk-Videorekorder), der sich auch auf die Entwicklung und Integration von entsprechender Firmware, Hardware und Anwendungen spezialisiert hat.
Keine 10 Jahre später zählt ASUSTOR zu den großer Playern im NAS Geschäft und überrascht immer wieder mit interessanten Innovationen.
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