SSDs im NAS: Wann lohnt sich der schnelle Massenspeicher?

SSD Festplatten für NAS - Bild: © Depositphotos.com/scanrail (Oleksiy Mark)

NAS-Systeme sind praktisch, aber ohne ausreichende Kapazitäten macht der Umgang mit großen Mediendaten keinen Spaß. SSD-Festplatten hingegen sind rasend schnell – aber mit großen Speichermengen nur für viel Geld zu bekommen. In diesem kurzen Ratgeber zeigen wir Ihnen, welche SSD-Festplatten für NAS-Systeme geeignet sind und wie Sie Ihr Geld am besten investieren.

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Letzte Aktualisierung am 14.10.2024 um 10:11 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

SSD-Festplatten: „Lohnt sich das?“

Jeder, der SSDs im eigenen Computer oder Notebook im Einsatz hat, wird diese Frage umgehend bejahen. Es gibt abseits von CPU und Arbeitsspeicher keine Komponente in einem Computer, die einen ähnlichen Geschwindigkeitsschub auslösen wird. Das liegt vor allem an folgenden Eigenschaften:

-Zugriffszeiten

Eine moderne SSD bringt es auf Zugriffszeiten von 0,1 ms. Aktuelle Notebook-Festplatten im 2,5-Zoll-Format beispielsweise benötigen gute 10 bis zu 200  ms, abhängig vom Modell kann dieser Wert auch etwas abweichen. Offensichtlich sind um den Faktor 200 verbesserte Zugriffszeiten ein klares Signal für den Kauf einer SSD (Affiliate Link).

-Schreib- und Leseraten

Die Technik bei SSDs ist inzwischen an einem Punkt angekommen, an dem der SATA-III-Port die Datenübertragung limitiert. Aus diesem Grund kommen jetzt verstärkt NVMe-Festplatten auf den Markt, die Transferraten weit jenseits von 3 GB/s bieten. Für NAS-Systeme spielen diese bislang aber noch keine Rolle. „Klassische“ SSDs schaffen aber trotzdem gute 500 MB/s, während eine HDD je nach Modell irgendwo zwischen 100 und 200 MB/s rangiert.

-Lautstärke und Temperatur

In einer SSD befinden sich keine beweglichen Teile. Von klassischen HDDs kennen Sie wahrscheinlich das Geräusch der sich drehenden Speicherplatter, die je Festplatte eine deutlich wahrnehmbare, störende Geräuschkulisse entfachen können. SSDs sind totenstill. Typische Consumer-SSDs verbrauchen außerdem sehr viel weniger Strom und bleiben daher im Betrieb kühl. Die Zeiten der Raptor-Festplatten von Western Digital, die am liebsten nach eigener Kühlung verlangt haben, sind vorbei.

Die genannten Vorteile gelten übrigens für ausnahmslos alle SSDs. Wenn Sie von einer klassischen HDD auf SSD wechseln, werden Sie selbst mit einem absoluten No-Name-Produkt alle genannten Vorzüge genießen.

SSD-Festplatten und ihre Nachteile

Der einzige Grund, warum SSDs in einem NAS nicht ausschließlich eingesetzt werden, ist der Preis: Eine NAS HDDs kostet derzeit ca. 28 Euro pro Terabyte. Im Vergleich kostet eine gute NAS SSD mit genau 1 Terabyte Kapazität ca. 250 Euro. Über die neunfache Summe müssten Sie also investieren, um in Ihrem NAS eine ähnliche Speichermenge wie mit klassischen HDDs zu erreichen.

Offensichtlich wäre dies keine sinnvolle Investition. Denn: Die meisten der genannten Vorteile spielen für die meisten Anwender von NAS-Systemen eine weniger große Rolle. Hohe Schreib- und Leseraten sind im Alltag am Computer praktisch, aber oft nicht notwendig, wenn Sie Ihr NAS vor allem als Datenverteiler verwenden. Streamen Sie von dort aus beispielsweise Musik oder greifen Sie auf Serien, Filme und einfache JPG-Bilder zu, wird die Netzwerkgeschwindigkeit sehr viel früher als die Schreib- und Leseraten der limitierende Faktor sein.

Eine niedrige Lautstärke und damit häufig verbunden eine geringe Temperatur können von Vorteil sein, wenn Sie das NAS in einer Umgebung stehen haben, an der Sie sich täglich aufhalten – wie vielleicht am Schreibtisch. Ob das für Sie den hohen Aufpreis wert ist, müssen Sie allerdings selbst entscheiden.

Wann lohnt sich eine SSD im NAS?

Lohnenswert wird es vor allem dann, wenn Sie das NAS für „seriöse“ Arbeit mit sehr großen Dateien oder Dateimengen nutzen möchten. Damit sind keine typischen Office-Anwendungen gemeint: Einen Geschwindigkeitsunterschied werden Sie beispielsweise bei Word- oder Excel-Dateien nicht bemerken. Einen deutlichen Zuwachs der Geschwindigkeit werden Sie jedoch feststellen, wenn Sie beispielsweise Bild- und Videodateien professionell oder zumindest als ambitionierter Amateur bearbeiten.

Ein wichtiger Stichpunkt kann hier das Thema SSD-Cache sein. Ob Ihr NAS SSD-Caching unterstützt, erfahren Sie am einfachsten auf der Seite des Herstellers. Unter Umständen müssen Sie noch einmal wenig RAM nachrüsten, damit die Funktion zur Verfügung steht. Prinzipiell funktioniert ein SSD-Cache ähnlich wie der kleinere, in HDDs enthaltene Cache: Er dient dazu, häufig benötigte Daten in einem kleinen Pufferspeicher schneller zur Verfügung zu stellen. In der Praxis könnte dieses Szenario wie folgt aussehen:

1.Sie besitzen ein NAS und betreiben darin zwei HDDs zu jeweils 4 TB Kapazität. Auf den insgesamt 8 TB Speicherplatz bewahren Sie vor allem große Bilder im RAW-Format auf, die Sie später bearbeiten möchten. Aufgrund der enormen Dateigröße läuft der HDD-interne Puffer jedoch schnell über, Dateizugriffe verlangsamen sich merklich. Ein größerer Cache muss her!

2.Jetzt kaufen Sie beispielsweise eine 128 GB große SSD-Festplatte. Diese gibt es derzeit schon für etwa 40 Euro zu kaufen. Sie schalten das NAS aus, bauen die SSD an einem dafür vorgesehenen Slot ein und starten das System wieder. In der Software des NAS legen Sie anschließend fest, für welche Festplatte(n) die SSD als Cache gedacht ist.

3.Sobald die Einrichtung abgeschlossen ist, werden Sie schon bald einen Geschwindigkeitsanstieg bemerken. Beim ersten Öffnen neuer Dateien – wie einem Foto – legt das System eine Kopie dieser Datei auf die SSD. Auch Änderungen an der Datei speichert das System. Möchten Sie diese Datei jetzt das nächste Mal öffnen, werden Sie eine deutlich schnellere Zugriffsgeschwindigkeit bemerken.

Besonders sinnvoll ist dieses Verfahren, wenn Sie häufig zwischen großen Dateien – wie einem ganzen Ordner voller Fotos – hin und her springen. Die genannten Vorteile gelten natürlich nicht nur für Bilder, sondern auch Musik, Videoinhalte und dergleichen mehr.

Welches Modell ist geeignet?

Nutzen Sie die SSD im NAS „nur“ als Cache, benötigen Sie auch kein teures High-End. Eine durchschnittliche SSD für Endanwender wird bereits ausreichen, damit Sie in den genannten Situationen wesentlich schneller arbeiten können.

Ein wichtiger Punkt bei SSD Platten ist allerdings die Lebensdauer. Wer häufe viele Daten kopiert, der wird bei normalen SSD schnell an die grenze der Lebensdauer gelangen. Diese wird als TBW (Total Bytes Written) angegeben und prognostiziert, wie viel TB Daten geschrieben werden, bis die SSD die ersten Fehler aufweist. Die normalen Standart SSD sind hier bei weiten nicht so langlebig, wie spezielle NAS SSD.

Zwar könnten die SSD theoretisch auch länger halten, allerdings hat Synology damit begonnen die SSD automatisch zu deaktivieren, sobald der TBW Wert erreicht ist. Das soll die Nutzer vor möglichen Datenverlusten schützen, lässt sich aber manuell auch nicht deaktivieren.

Für den Dauereinsatz und das Schreiben vieler Dateien würden wir also unbedingt eine spezielle NAS SSD empfehlen. Hier ist die Seagate IronWolf 110 SSD zur Zeit mit Abstand die beste SSD für NAS Systeme. Wirkliche Konkurrenz von anderen Herstellern hat diese Serie im Moment leider nicht.

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Ebenfalls nicht unwichtig könnte der TRIM-Befehl für SSDs sein: Einige NAS-Systeme unterstützen diesen Befehl. Er dient dazu, leere Speicherblöcke schneller wieder zu befüllen. Die Effizienz und Lebensdauer der SSD erhöht sich langfristig. An einem Computer mit Windows 8 oder 10 müssen Sie sich darum nicht kümmern, da TRIM dann automatisch durchgeführt wird. In einem NAS müssen Sie schauen, ob Ihr Modell TRIM unterstützt. Falls nicht: Es handelt sich nicht um eine lebenswichtige Funktion, wegen der Sie Ihr ganzes NAS austauschen sollten. Ist TRIM verfügbar, sollten Sie es aber in jedem Fall einschalten.

11 Gedanken zu „SSDs im NAS: Wann lohnt sich der schnelle Massenspeicher?“

  1. Super Beitrag!
    Inzwischen sind die SSD Preise soweit in den Keller gerutscht, das es auf jeden Fall Sinn macht, über SSD’s Nachzudenken. Besonders wenn man außer Streaming (Backup, Video, Datengrab) noch weiteres vorhat.
    Viele Synology Applikationen wie z.B. Office, Moments, Photo Station, CardDAV, WordPress u.s.w. nutzen eine interne Datenbank.
    Hier bringt die SSD richtig Performance, da die Verarbeitung innerhalb der Diskstation erfolgt und nur die Ergebnisse nach außen kommuniziert werden.
    Bei mir (DS218play) wurden die Applikationen rund doppelt bis 3 mal so schnell (Ladezeiten, suchen, u.s.w). Greifen mehrere Personen gleichzeitig zu, Mehrpersonenhaushalt oder Büro ist die SSD inzwischen pflicht.

    Weiteres unter:
    https://fiuchini.eu/2018/03/20/synology-nas/

    Guß
    Carsten

    Antworten
    • Hallo Carsten,

      für einzelne Anwendungen machen SSDs natürlich auch im NAS Sinn und erhöhen die Performance spürbar. Als Massenspeicher sind aber herkömmliche Festplatten empfehlenswerter. Dennoch: Je nach Einsatzzweck ist eine Mischung aus SSD und HDD im NAS zu empfehlen. Das hängt aber natürlich immer davon ab, wozu der Netzwerkspeicher genutzt werden soll. Also eine Entscheidung die jeder für sich treffen muss. Wer aber viele Anwendungen auf dem NAS nutzt, kann über eine SSD als „Systemplatte“ natürlich schon etwas intensiver nachdenken.

      Antworten
  2. Auch wenn es nicht exakt in die Rubrik NAS mit SSD paßt:

    Ich nutze meine FritzBox 7490 mit einer per USB angeschlossenen Crucial SSD 1TB als Verteiler für meine als FLAC gespeicherten CDs. Für Programme, Spiele oder sonstiges brauche ich diese Konstellation nicht.
    Nachteil: Der Betrieb über USB ist langsam und füht immer wieder zu Zgriffsfehlern.

    Also überlege ich mir, eine „richtige“ NAS per Ethernet an die FritzBox anzuschließen. Die beiden dafür erforderlichen SSDs à 1 TB bekomme ich für jeweils unter 100€. Warum keine HDDs ? Die Dinger laufen permanent, werden aber in einem Zwei-Personen-Haushalt selten eingesetzt. Die SSDs würden kaum für Schreibtzgriffe eingesetzt (außer wenn ich neue Musikdateien aufspiele), so daß die zu erwartende Lebensdauer der SSD vermutlich über meiner eigenen liegen dürfte sondern nur zum Abspielen.
    Frage:
    Liege ich dann mit meiner Vorstellung, ein NAS mit 2 SSDs á 1TB und RAID 1 (das ist mehr als ausreichend für alle noch zu erwerbenden CDs) einzusetzen völlig daneben oder sol ich doch auf die rotierende HDD ausweichen ?
    Danke für evtl. Antworten!

    Antworten
  3. Hallo Ernst,

    die FritzBox ist als Netzwerkspeicher leider extrem langsam. Deine Idee mit dem NAS ist daher viel besser, als deine jetzige Lösung.

    Bei solch geringen Zugriffen auf das NAS spricht nichts gegen zwei gute SSD.
    Allerdings laufen auch HDD nicht ständig in einem Server. Wenn keine Lese- oder Schreibvorgänge stattfinden, dann fahren die Nadeln zurück und die Festplatte schaltet im Standby.
    Allerdings ist die SSD Lösung natürlich schneller und komfortabler, wenn das Geld für die Anschaffung keine zu große Rolle sielt.

    Antworten
  4. Da ich selbst einen neuen NAS benötige, ist dieser Artikel interesant schon für mich.
    Ich frage mich allerdings, ob SSDs wirklich sinnvolle für mich sind?

    Ich nutze den NAS als Daten-Speicher für Doukumente etc. aber vor allem als MySQL-Server auf den über eine FritzBox (7490) als Router jeweils Rechner per LAN (1GB) und WLAN (2,4MHz) sowie via VPN (Box to Box via my.Fritz) gleichzeitg zugreifen.

    Aufgrund der Limitierung durch die Übertragungsraten der Netzwerke – selbst im LAN – kann ich mir nicht vorstellen – das der Einsatz von SSDs wirklich Geschwindikeitsvorteile bringen sollte!

    Antworten
  5. Hallo,

    ich möchte mir einen NAS server kaufen mit zb den IronWolf 110 SSD Speicherkarten. Kann mir jemand sagen, welches Gerät ich dazu kaufen brauche um diese Speicherkarten als NAS Server über WLAN / Netzwerkkabel einzusetzen?

    Herzlichen Dank!

    Antworten

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