TeraStation OS: Buffalo-Lösung für anspruchsvolle Anwender

TeraStation OS - NAS Betriebssytem - Bild: © Depositphotos.com/Khakimullin (Aleksandr Khakimullin)

TeraStation OS: Buffalo-Lösung für anspruchsvolle Anwender

Buffalos TeraStation-Produkte (Affiliate Link) sind mit einem etwas veränderten Betriebssystem im Vergleich zu LinkStation OS ausgestattet. Hier wird ein stärkerer Fokus auf professionelle Anwender sowie kleinere und größere Unternehmen deutlich. Was genau TeraStation OS auszeichnet und ob sich der Umstieg auch für gewöhnliche Privatanwender eignet, zeigt dieser kurze Ratgeber.

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Letzte Aktualisierung am 12.03.2024 um 19:20 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Einsatzzweck von TeraStation OS

Buffalo setzt bei allen TeraStation-Geräten auf eine abgewandelte Form von Linux. Die meisten Funktionen des Betriebssystems stehen nicht mehr zur Verfügung, stattdessen hat das Unternehmen nur noch die wirklich relevanten Features im System gelassen. Außerdem erfolgt die Bedienung natürlich nicht über eine klassische Desktop-Oberfläche, sondern über den Browser – wie bei praktisch allen anderen NAS-Systemen auch.

Durch diese für den Profi-Bereich konzipierten NAS-Server erhalten die TeraStations gleich einige neue Funktionen: Beispielsweise sind sie alle Hot Swap-fähig, sodass Sie Festplatten auch im laufenden Betrieb ein- und ausbauen können. Auch der allerkleinste NAS-Server der TeraStation-Reihe unterstützt bereits RAID 1 und 0 sowie JBOD als Alternative. Die spärliche Hardwareausstattung – mehr als eine 1,2 GHz schnelle CPU mit zwei Kernen und 512 MB RAM gibt es bei der kleinsten TeraStation nicht – sorgt für einen Stromverbrauch auf etwas weniger als 30 Watt.

Diese Werte skalieren natürlich mit den stärkeren Ausstattungsvarianten deutlich: Bis zu 250 Watt saugt die größte TeraStation aus dem Netzteil, die maximale Speicherkapazität steigt auf 96 TB. Offensichtlich sind diese Systeme längst nicht mehr für den Einsatz in privaten Haushalten gedacht. Sie unterstützen darüber hinaus einige Hardwarefeatures, die Sie in den kleineren Varianten der TeraStations nicht finden werden (dazu später mehr).

Soviel zur Hardware – aber was können Sie mit einem TeraStation-Produkt und passendem Betriebssystem überhaupt anstellen?

Buffalo und TeraStation OS zu Hause

Die größten Stärken sieht Buffalo bei den eigenen TeraStation-Produkten (Affiliate Link) in den Bereichen Backup und Datenverteilung. Sehen Sie sich dazu die folgenden Beispiele an:

    Backup-Replikation

    Dieses Feature ist exklusiv den TeraStation-Geräten vorbehalten: Sie können mithilfe einer zweiten TeraStation ein bereits gesichertes Backup auf dieses Gerät übertragen und somit eine doppelte Datenredundanz herstellen – ähnlich wie beim Einsatz von RAID 1 beispielsweise. Gleichzeitig können Sie jedoch auf die Daten der zweiten TeraStation weiterhin zugreifen, was gerade bei sehr vielen gleichzeitigen Zugriffen die Performance erhöhen kann. Ob Sie im privaten Bereich Unterschiede bemerken werden, sei dahingestellt. Falls eine einzige TeraStation in einem Unternehmen jedoch dauerhaft am Limit läuft, kann ein zweites Modell mehr Leistung und gleichzeitig ein zusätzliches Backup zur Verfügung stellen.

    Web Access

    Sie müssen keinen physikalischen Zugriff auf den NAS-Server haben, um TeraStation OS zu verwalten oder Daten auf den Server hochzuladen oder von diesem zu beziehen. Ähnlich wie die LinkStations besitzt jede TeraStation die Möglichkeit, alle Daten auch über das Internet abzurufen. Das klappt auch für Personen, die kein eigenes Benutzerkonto haben: Indem Sie etwa einem Freund einen Link zu einer bestimmten Datei zur Verfügung stellen, kann dieser sie über den Webbrowser herunterladen – ähnlich wie bei einem ganz gewöhnlichen HTTP-Download. Falls es Ihnen nur um dieses Feature geht, reicht jedoch auch die Anschaffung einer günstigeren LinkStation, da diese die Funktion ebenfalls unterstützen.

Datensicherheit und Datenverteilung stehen somit im Zentrum der NAS-Geräte mit dem TeraStation-Logo(Affiliate Link) – aber auch an Privatanwender hat Buffalo gedacht.

Medienstreaming und Downloads

Jede TeraStation besitzt einen Medienserver, der Daten an DLNA-fähige Geräte im Netzwerk streamen kann. Typischerweise sind das etwa Fernseher, Hi-Fi-Anlagen und ähnliche Entertainmentgeräte. Sofern Ihre Endgeräte also die verwendeten Video- und Audiocodecs unterstützen, können Sie Daten darüber im Netzwerk verteilen. Beachten Sie, dass keine TeraStation einen integrierten WLAN-Zugang besitzt, die kabelgebundene Verbindung mit einem WLAN-fähigen Router ist daher Pflicht (oder Sie verkabeln gleich alle Geräte untereinander). Denken Sie außerdem daran, dass die TeraStation nur ein Server ist, und kein Player. Kann das DLNA-fähige Gerät Ihre gewünschte Datei also nicht abspielen, hilft nur die Anschaffung eines separaten Medienplayers.

Ebenfalls integriert ist die von LinkStations bekannte Bittorrent-Software. Sie können Daten somit direkt auf den NAS-Server herunterladen und umgehen den Umweg über PCs und Notebooks. Bedienen können Sie dieses Feature übrigens auch über eine App für Android und iOS, die Buffalo umsonst für Käufer der TeraStations bereitstellt. Wo wir gerade bei iOS sind: Datensicherungen via TimeMachine für Apple-Geräte können Sie durch eine TeraStation ebenfalls verwalten. Auch in reinen Apple-Haushalten ist die Investition in eine TeraStation somit eine Überlegung wert. Da die Geräte selbst in der kleinsten Ausführung über einen Gigabit-Netzwerkanschluss verfügen, werden auch umfangreichere Backups recht flott übertragen.

Bedienung über NAS Navigator2

Buffalo legt jeder TeraStation eine Software namens NAS Navigator2 bei. Sie können sie aber auch einfach herunterladen. Nach der Installation der Software sucht dieses Programm Ihre TeraStation automatisch im Netzwerk (und findet diese für gewöhnlich auch). Innerhalb der Software können Sie auch gleich eine Verbindung als Netzlaufwerk herstellen, sodass Sie Daten bequem über den Windows Explorer abrufen können. Zugriff auf das bereits erwähnte Interface im Webbrowser bekommen Sie hier ebenfalls, allerdings reicht auch die Einrichtung eines Lesezeichens im Browser für diese Aufgabe. Am Anfang lauten die Daten für den Zugriff übrigens „admin“ und „password“ – offensichtlich sollten Sie diese schnellstmöglich ändern.

In der Web-Oberfläche erwarten Sie dann unterschiedliche Einstellungsmöglichkeiten:

  • Definieren Sie hier, falls benötigt, den Web Access. Hier können Sie nicht nur für sich, sondern auch andere Benutzer einen Web Access konfigurieren. Damit das auch funktioniert, müssen diese anderen Benutzer natürlich vorher existieren. Und das klappt über die…
  • … Benutzerkontenverwaltung. Hier richten Sie sowohl einfache Benutzer als auch komplette Gruppen ein und erteilen Zugriffsbeschränkungen. Das Interface unterscheidet sich nicht von anderen Oberflächen für Benutzerkonten, sodass Sie sich hier sofort zurechtfinden sollten.
  • RAID-Einstellungen gibt es hier ebenfalls zu sehen: Verwenden Sie mindestens zwei identische Festplatten, können Sie sie zu einem RAID-Verbund zusammenschließen. Welche RAID-Level unterstützt werden, hängt von der verwendeten TeraStation ab. Modelle mit beispielsweise zwölf Einschüben lassen Ihnen auch Raum für eher exotische Konfigurationen à la RAID 61.

Allerdings gilt: Viel mehr als die genannten Features dürfen Sie nicht erwarten. Buffalo stellt auch für TeraStation OS keine zusätzlichen Programme bereit. Einen App-Store wie bei Synology oder QNAP gibt es nicht. Das schränkt die Nutzungsmöglichkeiten im Alltag ein, gleichzeitig wissen Sie aber genau, was Sie erhalten – und für den professionellen Anwendungsbereich benötigen Sie wahrscheinlich ohnehin keine Entertainment-Apps.

iSCSI-Targets für hochpreisige Modelle

Möchten Sie gerne virtuelle Festplatten über das iSCSI-Protokoll auf Ihrem Computer einbinden, geben Ihnen die TeraStations dazu Gelegenheit – aber nur, wenn Sie sich für eines der teureren Modelle entscheiden. iSCSI-Targets gibt es erst ab den 3000er-Modellen, die bereits deutlich mehr Strom verbrauchen als die Einsteigergeräte. Dafür gibt es dort aber auch einen Zugriff via SFTP, außerdem erfolgt der Zugriff via Active Directory für bis zu 1.000 Nutzer gleichzeitig – was noch einmal unterstreicht, dass hier vor allem Unternehmen angesprochen werden, die keinen klassischen File-Server verwenden möchten.

Ebenfalls TeraStation-exklusiv und vor allem sinnvoll für die Geräte aus den höheren Preisgefilden ist die Unterstützung für Überwachungskameras. Hier können Sie Kameralizenzen verwalten, den kompletten Speicher- und Kamerapool überwachen und dergleichen mehr. Die wichtigsten Kameras von über 184 Herstellern unterstützt Buffalo im Auslieferungszustand der teureren TeraStations. Im Bereich der Gebäudesicherheit kann TeraStation OS somit auch eine Alternative zu dedizierten Lösungen für die Überwachung darstellen.

Ob Sie die genannten Funktionen im Vergleich zu einer LinkStation mit einem etwas abgespeckten Betriebssystem wirklich benötigen, müssen Sie selbst entscheiden. TeraStation OS bietet Ihnen vor allem Features, die über den Durchschnitt hinausgehen. Zusätzlich gibt es einige Hardwaremerkmale – wie eine redundante Stromversorgung durch eine kleine, integrierte USV -, die vor allem für mehr Datensicherheit sorgen.

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