In Zeiten der Digitalisierung wird es auch für kleine und mittlere Unternehmen immer wichtiger, zentral und mit hoher Zuverlässigkeit auf die Dateien zugreifen zu können – wofür eine eigene Server-Infrastruktur benötigt wird. Sofern lediglich Daten im Netzwerk abgespeichert werden sollen, ist ein einfacher NAS womöglich ausreichend. Welche Möglichkeiten gibt es für Unternehmer, worauf sollte geachtet werden?
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Günstiger Server für Datenspeicherung
NAS steht für „Network Attached Storage„, was frei übersetzt so viel bedeutet wie „in das Netzwerk eingebundener Speicher“. Im Vergleich zu einem konventionellen Server ist es also beispielsweise nicht möglich, Anwendungen auf dem NAS laufen zu lassen und lediglich mit einem Client darauf zuzugreifen. Die Tatsache, dass der NAS lediglich den Datenzugriff erlaubt, ist allerdings auch mit Vorteilen verbunden. Sie erhalten diesen Servertyp deutlich günstiger, auch die Aufwendungen für Wartung und Administration fallen geringer aus. Der Server gibt Ihnen die Möglichkeit, mit allen im Netzwerk eingebundenen Geräten – neben PCs können dies auch Tablets oder Smartphones sein – auf Netzlaufwerke zurückzugreifen. So ist es beispielsweise problemlos möglich, mit mehreren Mitarbeitern an einem Projekt zu arbeiten und gemeinsame Dateifreigaben zu nutzen. Auch ein Zugriff von unterwegs ist technisch einfach zu realisieren. Ein weiterer Vorteil liegt in der redundanten Datensicherung, wenn ein entsprechendes RAID-Konzept gewählt wird. Kommt es also zu einem Festplattendefekt, gehen wichtige Dateien nicht verloren.
Worauf bei der Anschaffung geachtet werden sollte
Prinzipiell werden solche NAS-Server bereits ab unter 200 Euro angeboten, wobei dann keine Festplatten inbegriffen sind. Die für KMUs relevanten Unterschiede zwischen den Geräten liegen in der Anzahl der Festplatteneinschübe und in der Hardwareleistung. Sofern der NAS tatsächlich nur für die Datenspeicherung und nicht beispielsweise für Streaming verwendet wird, ist die Leistung des Prozessors eher zweitrangig. Beachtet werden sollte in diesem Zusammenhang allerdings auch, dass die benötigte Hardwareleistung auch von der Anzahl der eingebundenen Rechner abhängt. Je mehr Mitarbeiter auf den Server zugreifen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass parallel ein Datenaustausch mit mehreren Rechnern erfolgen muss – hierbei ist es also durchaus ratsam, auf ein etwas leistungsfähigeres Gerät zu setzen. Darüber hinaus sollte der NAS über mindestens 2 Bays verfügen, damit beispielsweise nach RAID1 ein höheres Maß an Sicherheit gewährleistet werden kann und die Daten doppelt geschrieben werden. Je nach Speicherplatzbedarf kann es aber auch sinnvoll sein, auf einen NAS mit 4,6 oder gar 8 Bays zu setzen und damit Speicherplatz und Performance noch zu erhöhen. Während bei kleineren Geräten die konventionelle Festplatte der limitierende Faktor sein dürfte, wird die Geschwindigkeit bei mehreren Festplatten und beispielsweise einem RAID10 eher durch die Prozessorleistung begrenzt. Ein weiterer Vorteil der Server ist die vergleichsweise einfache Administration. Üblicherweise ist eine einfach bedienbare Software installiert, die den Netzwerkspeicher zugänglich macht – auch ohne IT-Fachleute ist eine problemlose Einrichtung, Verwaltung und Aktualisierung möglich.
Nachteile des Netzwerkspeichers
Mit einigen Nachteilen ist der insgesamt günstige Einsatz allerdings auch verbunden: wie bereits erwähnt, ist es auf solchen Servern nicht möglich, Anwendungen auszuführen. Der Einsatzbereich ist damit also auf die Datenspeicherung und Streaming von Mediendateien beschränkt. Weiterhin sind die Daten zwar redundant gespeichert, bei einem Brand oder Diebstahl des Gerätes gehen aber alle Dateien verloren. Hier ist beispielsweise die Nutzung eines Cloud-Dienstes insofern vorteilhafter, weil die Daten sicher im Rechenzentrum gespeichert werden. Weiterhin darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die Performance üblicherweise nicht mit einem konventionellen Server mithalten kann. Sie sollten sich also genau überlegen, welche Anwendungen für Ihr Unternehmen relevant sind, bevor die Entscheidung zugunsten eines NAS gefällt wird.