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Der Kauf eines NAS-Systems: Worauf sollte ich achten?
Bevor der NAS-Server zum Einsatz kommen kann, muss er auch gekauft werden. In diesem Ratgeber erfahren Sie, worauf Sie beim Kauf von NAS-Geräten achten müssen. Dabei vergleichen wir technische Aspekte, Stromverbrauch, Kompatibilität, diverse Vor- und Nachteile und weitere Eigenschaften.
Ein paar grundlegende Tipps für den Kauf eines NAS finden Sie hier:
- Maximale Kapazität
Üblicherweise wird ein NAS dafür genutzt, dass Bilder, Videos und andere wichtige Daten gesichert werden. Sie sollten sich im Vorfeld die Frage stellen, welche Kapazität wirklich benötigt wird. Denn einige günstige Geräte unterstützen lediglich Festplatten mit einer Maximalgröße von 2 TB – obwohl es seit einiger Zeit bereits HDDs der doppelten Größe zu kaufen gibt. Wenn Sie also beispielsweise eine größere Filmsammlung in hoher Qualität sichern möchten, ist dies durchaus ein Kriterium. Zudem sollte der Server möglicherweise auch mehr als zwei Bays, also Plätze für Festplatten haben. Dann sind später noch Erweiterungen möglich. - Sicherheit
Natürlich brauchen Sie sich prinzipiell nicht darum sorgen, dass Ihre Daten durchstöbert werden – dafür sichern Sie sie schließlich in den eigenen vier Wänden. Allerdings kann natürlich eine Angriff aus dem Netzwerk erfolgen. Hochwertige NAS haben dafür ein Hardware-Verschlüsselungsmodul verbaut. Dies ist zum einen sicherer als eine Softwarelösung, zum anderen aber auch schneller – was uns zum nächsten Thema bringt. - Hardwareleistung
Wie einem PC entscheiden nicht nur die Festplatten, sondern auch Arbeitsspeicher und Prozessor über die Geschwindigkeit des Datenstreams. Viele NAS werden mit Dual-Core-Prozessor beworben. Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber auch die Taktfrequenz. Außerdem sollten die Übertragungsraten für Lesen und Schreiben beurteilt werden – sofern dies wirklich von Belang ist. Für das Backup und Streaming dürften auch die meisten einfachen Geräte genügen. Schnelle Hardware ist vor allem erforderlich, wenn mehrere Nutzer auf den NAS zugreifen. - Schnittstellen
Eine LAN-Verbindung ist obligatorisch; einige Geräte verfügen zudem noch über einen USB 3.0-Port. Die universelle Datenschnittstelle ist durchaus praktisch, weil so beispielsweise auch externe Festplatten angeschlossen und im Netzwerk genutzt werden können. Hinsichtlich der Übertragungsstandards sollte DLNA/UPnP unterstützt werden, damit der NAS unkompliziertes Streaming ermöglicht. Die Zertifizierung gehört heute aber bei den meisten Geräten zum Standard. Keine Schnittstelle, aber ebenfalls ein Ausstattungsmerkmal: Einige Server lassen sich mit einem Kensington-Lock sichern. - Software
Die Software sollte natürlich eine einfache Einrichtung ermöglichen. Idealerweise lassen sich Backups automatisieren. Müssen sie vom Nutzer manuell angestoßen werden, werden sie früher oder später vergessen. Ist auch eine Mobile Nutzung von Interesse, sollte auch geprüft werden, ob eine entsprechende App vorhanden ist. Mit entsprechendem Know-How ist dies zwar nicht zwingend notwendig, natürlich ist auch ein mobiler Zugriff via FTP-Protokoll mit einem Dateibrowser möglich. Allerdings bieten einige Hersteller Apps an, mit denen sich einfach eine private Cloud einrichten lässt. Für weniger versierte Nutzer ist dies eine gute Wahl.
Darf es ein bisschen mehr sein? – Maximale Kapazität
Zuerst sollten Sie sich fragen, wie viel Platz Sie brauchen. NAS-Systeme sind in Bays eingeteilt, pro Bay können Sie eine Festplatte einsetzen. Derzeit (Stand: Ende 2016) sind Festplatten zwischen 4 und 8 TB recht populär, damit könnten Sie in einem 2-Bay-NAS bereits 8 bis 16 TB Speicherkapazität realisieren. Vor allem, wenn Sie das Gerät als Medienstreamer über Plex oder ähnliche Anwendungen nutzen wollen, kann viel Speicherkapazität nicht schaden. HD-Filme und -Serien mit Surround-Sound-Tonspuren verschlingen gerne 10 GB und mehr pro Stück.
Dazu kommen (wahrscheinlich) Backups Ihrer persönlichen Daten, vielleicht nutzen Sie das NAS-System auch noch beruflich. Möglicherweise fotografieren Sie gerne und häufig. Dann dürfen Sie noch einmal deutlich mehr Kapazität berechnen. Je nach Datenmenge sollten Sie schauen, wie viel Kapazität Sie brauchen – und dann noch ein wenig mehr obendrauf legen. Zu viel Speicherplatz werden Sie irgendwann garantiert füllen, zu wenig jedoch wird schnell zum Problem.
Empfehlenswerte 2-Bay NAS Geräte
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Lautstärke und Stromverbrauch
Moderne NAS-Systeme verfügen über mindestens einen (meist großen) Lüfter. Möchten Sie das Gerät beispielsweise im Schlafzimmer in einer Nische unterbringen, wird es Sie nachts wahrscheinlich trotzdem stören. Achten Sie je nach eigener Empfindlichkeit darauf, einen NAS-Server zu kaufen, der nicht zu laut ist. Soll das System in einer Abstellkammer stehen, haben Sie dieses Problem offensichtlich nicht.
Ein weiteres Thema ist der Stromverbrauch: Modelle mit Wake-on-LAN sparen Strom, da sie nur wirklich aktiv sind, wenn sich ein anderes Gerät über das Netzwerk mit ihnen verbindet. Oft sind NAS-Server jedoch rund um die Uhr im Einsatz. Am Ende des Jahres werden Sie das durchaus auf der Stromrechnung bemerken, die vielen Nutzungsmöglichkeiten gleichen den Geldverlust jedoch wieder aus. Achten Sie trotzdem darauf, nicht unbedingt einen Stromschlucker zu kaufen. In dieselbe Kerbe schlägt übrigens die Auswahl der HDDs: Spezielle Festplatten für NAS-System verbrauchen sehr viel weniger Strom als gewöhnliche Desktop-Modelle.
Anschlüsse und Geschwindigkeit
An jedem NAS-System werden Sie einen Stromanschluss, mindestens eine Ethernet-Verbindung und einen USB-Port finden. Darüber hinaus stehen jedoch die Tore weit offen: Modelle mit zwei oder mehr Gigabit-LAN-Schnittstellen finden Sie im Handel ebenso wie Geräte mit mehreren USB-Ports oder auch SD-Kartenlesern (besonders interessant für Fotografen!). Ob Sie das brauchen, müssen Sie entscheiden: In typischen Haushalten werden Sie wahrscheinlich den NAS-Server an Ihren Router anschließen und von dort aus kabelgebundene oder drahtlose Verbindungen zu PCs, Notebooks, Smartphones, Fernseher & Co. realisieren. In bestimmten Fällen kann jedoch ein zweiter Netzwerkanschluss nicht schaden. Ebenfalls interessant: Modelle mit HDMI-Port können Sie direkt an einen Fernseher anschließen, der Umweg über andere Zuspielgeräte entfällt dann.
Bei der Geschwindigkeit kommt es ebenfalls darauf an, was Sie vorhaben. Spezialisierte Modelle transkodieren beispielsweise 4K-Videomaterial in gewöhnliche 1080p-Inhalte, sodass Sie für den Film- und Seriengenuss auf Full-HD-Fernsehern geeignet sind. Andere Geräte hingegen können das überhaupt nicht oder nur schlecht, aber dafür sind sie deutlich schneller bei der Verschlüsselung von Daten (eventuell für Backups interessant). Weniger Gedanken müssen Sie sich um die Festplattengeschwindigkeit machen: Gerade beim WLAN-Zugriff limitiert nämlich die Geschwindigkeit des Netzwerks ohnehin. In bestimmten Anwendungsfällen bieten SSD-betriebene NAS-Server jedoch deutliche Vorteile, wie etwa bei der Verwaltung großer Fotomengen.
Das Betriebssystem
Eine nicht unerhebliche Rolle spielt auch das Betriebssystem. Jeder Hersteller kocht hier ein eigenes Süppchen. NAS-Server sind nicht zu vergleichen mit dem Kauf eines typischen Durchschnitts-Notebooks etwa, wo heutzutage fast immer Windows 10 installiert ist – egal, ob es sich um Geräte von Dell, Lenovo, Acer oder HP handelt. Bei NAS-Geräten finden Sie auf Modellen von QNAP, Synology, Asustor, Buffalo & Co. immer ein eigenes Betriebssystem vor.
Immerhin: Die meisten Funktionen decken sich, nur die Oberfläche sieht anders aus. Backups, die Einrichtung eines Mail-Servers, Streaming von Audiodaten oder die Rechteverwaltung von Gruppen etwa werden Sie mit allen genannten NAS-Systemen in Angriff nehmen können. Bei einigen Herstellern ist jedoch der Weg zu einer bestimmten Funktion etwas komfortabler, während andere Betriebssysteme dafür bei anderen Aufgaben Punkte sammeln. Legen Sie vor dem Kauf am besten genau fest, wofür Sie den NAS-Server genau verwenden möchten. Schauen Sie dann, welches Betriebssystem dafür besonders gut geeignet ist – und schon haben Sie Ihren persönlichen Gewinner gefunden.
Leicht zu bedienen sind sie heutzutage übrigens alle: Eine gewisse Grundkenntnis im Umgang mit Computersoftware werden Sie wahrscheinlich haben, wenn Sie sich für einen NAS-Server interessieren. Können Sie Windows, macOS oder eine der diversen Linux-Distributionen verwenden, werden Sie langfristig auch mit einem NAS-System keine Probleme bekommen. Die Zeiten umständlich zu nutzender Shells sind vorbei, heute erreichen Sie die meisten relevanten Funktionen auch über eine hübsche aufbereitete grafische Benutzeroberfläche.
Denken Sie an die Zukunft!
Es ist verlockend, beispielsweise ein 1-Bay-NAS zu kaufen – die Preise sind in diesem Bereich einfach besonders günstig. Hier gilt jedoch: Wer billig kauft, kauft zwei Mal. Achten Sie auf Möglichkeiten zur Erweiterung, damit Sie auch in zwei bis drei Jahren noch Freude am NAS-System haben. Sparen Sie zur Not einfach, bis Sie genügend Geld für den Kauf eines eigentlich überdimensionierten Systems übrighaben. Langfristig werden Sie diese Entscheidung beim Kauf eines NAS-Servers nämlich nicht bereuen, da Ihnen immer wieder neue Anwendungsfelder einfallen werden – und dann wird es mit nur einer Festplatte sehr schnell eng.
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