Ein Drucker oder Multifunktionsgerät kann auch über einen NAS in ein Netzwerk eingebunden werden. Der Vorteil dabei: Ein spezieller Netzwerkdrucker oder weitere Hardware wird nicht benötigt, um den Drucker für alle Endgeräte im Netzwerk nutzbar zu machen. Zwar können einige Funktionen in der Regel nicht verwendet werden, dennoch erhöht sich der Mehrwert sowohl des Servers als auch des Druckers erheblich. Was dabei zu beachten ist, zeigt Ihnen dieser Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Einschränkungen bei der Einrichtung eines Druckers über den NAS:
- Sofern multifunktionale Drucker mit Scanner und Kopierer eingerichtet werden sollen, wird Windows als Betriebssystem von einigen Herstellern wie Synology vorausgesetzt, sofern der hauseigene Software-Assistent verwendet werden soll.
- Der Anschluss des Druckers über einen USB-Hub funktioniert nicht, es muss ein direkter Anschluss erfolgen.
- Verfügt der Drucker über einen Speicherkarten-Slot kann dieser nicht mehr genutzt werden.
- Die Scanfunktion von Multifunktionsgeräten kann nicht immer verwendet werden. Hierbei hängt es vom jeweiligen Druckermodell ab, ob die gescannte Datei direkt auf den NAS abgelegt werden kann. Bei einigen Geräten wird hierfür eine spezielle Software benötigt, durch die nur direkt per USB-Anschluss an einen PC oder Mac gescannt werden kann. Sofern Sie sich noch ein solches multifunktionales Gerät anschaffen wollen und die Nutzung über den NAS planen, sollte zunächst die Kompatibilität in Erfahrung gebracht werden.
Druckereinrichtung über Server-Software
Der Anschluss des Druckers muss also direkt per USB an den Server angeschlossen werden. Danach erfolgt eine Einrichtung in der Konfigurationssoftware des NAS. Der Hersteller Synology hat dafür im Menü seines Servers einen eigenen Punkt, der explizit auf externe Geräte hinweist. Hier kann ein Netzwerkdrucker bzw. ein Netzwerk-Multifunktionsgerät ausgewählt werden. Dadurch weiß der Server bereits, was für ein Gerät angeschlossen wurde – die Einrichtung als solches ist damit aber noch nicht abgeschlossen.
Drucker zum lokalen Netzwerk hinzufügen
Im nächsten Schritt wird die Software geöffnet, die vom Hersteller des NAS zur Einrichtung auf dem Rechner mitgeliefert wurde. Auch hier muss der Drucker hinzugefügt werden, ein entsprechender Assistent sollte ganz automatisch sämtliche Drucker erkennen, die an den Server angeschossen wurden. In einer Liste mit angeschlossenen Geräten sollte der Drucker mit der korrekten Bezeichnung und IP-Adresse erscheinen. Danach kann das Gerät ganz einfach ausgewählt werden. Im nächsten Schritt müssen Sie sämtliche Treiber installieren, die für den Drucker benötigt werden an dieser Stelle ist also die Treiber-Software des Herstellers gefragt. Wurde der Assistent beendet, kann der Drucker problemlos genutzt werden. Hierbei sollten Sie aber berücksichtigen, dass zu diesem Zeitpunkt noch keine Freigabe des Druckers erfolgt ist. Konkret bedeutet dies also, dass das Gerät lediglich vom Rechner verwendet werden kann, der die Einrichtung vorgenommen hat. Eine Freigabe ist über das Konfigurationsmenü des NAS möglich.
Windows-Einrichtung per Samba
Alternativ hierzu ist es auch möglich, den Drucker unter Windows per Samba einzurichten. Unter „Systemsteuerung“ wird der Menüpunkt „Netzwerkdienste“ ausgewählt, danach wählen Sie „Win/Mac/NFS“, um dort ein Häkchen unter „Microsoft-Netzwerk“ bei „Dateidienst für Microsoft-Netzwerk aktivieren“ zu setzen. Nun können Sie einen beliebigen Windows-Ordner öffnen und den Samba-Pfad des Servers aufrufen, indem Sie die Adresse die obere Zeile eintragen. Danach werden sämtliche Freigabe Ordner und verbundene Drucker angezeigt. Nun brauchen Sie letztlich nur noch den Drucker auswählen, den Sie einrichten möchten. Danach wird aber die Fehlermeldung erscheinen, dass kein entsprechender Treiber installiert wurde, was an dieser Stelle nachgeholt werden muss. Im letzten Schritt können Sie auf Wunsch eine Testseite drucken, um die Funktion des Druckers zu bestätigen.
Einrichtung per Internet Printing Protocol (IPP)
Als erster Schritt wird das Fenster „Einstellungen“ unter Windows aufgerufen, bevor der Menüpunkt „Geräte“ ausgewählt wird. Danach können Sie auswählen „Einen Drucker oder Scanner hinzufügen“, und dann den Menüpunkt „Der gewünschte Drucker ist nicht aufgeführt“. Jetzt haben Sie die Möglichkeit einen Freigabedrucker per Namen auszuwählen. Dort geben Sie die IP-Adresse des Druckers ein. Die Information über diese Adresse erhalten Sie vom Server selbst, nachdem das Gerät angeschossen wurde. Nach der Eingabe sollte der Name des Druckers angezeigt werden. Für die Adresse wird folgendes Format genutzt: http://NAS_IP:631/printers/PRINTERNAME.
Dabei ist der Port 631 der Standardport für das verwendete Protokoll, PRINTERNAME bezeichnet den individuellen Namen Ihres Druckers. Danach erfolgt eine Aufforderung, die notwendigen Treiber für den Drucker zu installieren.
Einrichtung über Mac OS
Auch wenn die Software Unterstützung seitens der NAS-Hersteller für Apples Betriebssystem ein wenig rudimentärer ausfällt, kann ein Drucker natürlich auch mit Mac OS über einen NAS betrieben werden. Dazu gehen Sie folgendermaßen vor: Aktivieren Sie die „Bonjour-Druckerunterstützung“ in den Einstellungen. Im zweiten Schritt rufen Sie die „Systemeigenschaften“ auf, wo dann der Eintrag „Drucker und Scanner“ gewählt wird. Sie können nun einfach einen Drucker hinzufügen, indem Sie unter das + auswählen. Sofern die Druckerfreigabe im Netzwerk bereits erfolgte, was über das Konfigurationsmenü des Servers vorgenommen wird, sollte Ihnen der am NAS angeschlossene Drucker bereits angezeigt werden. Unter „Verwendung“ können Sie den jeweiligen Printer auswählen. Jetzt sollte der Drucker einsatzbereit sein.
Fazit: NAS als Druckerserver verwenden
Wenn Sie mehrere Endgeräte in Netzwerk besitzen, die auf einen Drucker zugreifen sollen, haben Sie prinzipiell drei Möglichkeiten: Entweder Sie nutzen einen Netzwerkdrucker, Sie binden einen eigenen Druckerserver in Ihr lokales Netzwerk ein, oder aber Sie schließen den Drucker einfach an den NAS an. Sofern es sich um ein Multifunktionsgerät handelt, können Sie auch Scans direkt auf dem Server ablegen. Der Vorteil: Sie haben sofort mit sämtlichen Endgeräten Zugriff auf die jeweilige Datei. Einige Einschränkungen sollten Sie allerdings ebenso berücksichtigen. Sofern der Drucker über einen Speicherkarten-Slot verfügt, ist in der Regel kein Zugriff mehr möglich. Bei einigen Multifunktionsgeräten kann die Scannen-Funktion nicht über den Server verwendet werden. Maßgeblich hierfür ist, welche Software durch den Druckerhersteller bereitgestellt wird. Ansonsten sorgt die Freigabe durch die Verwaltungssoftware auf dem NAS heute zumeist dafür, dass die Freigabe im Netzwerk einfach und problemlos möglich ist – auch für weniger IT-affine Nutzer.